Im Garten meiner Schwiegereltern stand einst eine mächtige Birke. Aus bestimmten Gründen mussten wir sie leider fällen. Ein Stück des Stammes legte ich für mich zur Seite – in der Hoffnung, eines Tages eine Skulptur daraus zu schnitzen.
Ich begann auch tatsächlich mit der Arbeit, doch irgendwie wollte dieses Holz keine Skulptur werden. Es zeigte mir nicht, was ich in ihm zu sehen hoffte. So stellte ich das halb bearbeitete Stück beiseite. Es stand jahrelang in meiner Werkstatt, und jedes Mal, wenn mein Blick darauf fiel, fühlte ich mich davon angezogen – aber ich wusste nicht, wie ich weitermachen sollte.
Eines Tages legte ich es auf meinen Arbeitstisch, drehte und betrachtete es – und plötzlich wurde mir klar: Dieses Holz will keine Skulptur sein. Es will eine Schale sein! Ein neuer Plan entstand, und ich machte mich mit Feuereifer an die Arbeit. Nach einigen Tagen lag sie vor mir: meine erste Holzschale!
Sie erinnerte mich an eine Hand, die mir liebevoll Köstlichkeiten reicht. Dieses Werk lag mir besonders am Herzen – der erste seiner Art! Nur schwer konnte ich mich davon trennen. Doch der Mensch, der es kaufte, empfand große Freude daran – und das tat meiner Seele unendlich gut.