In letzter Zeit habe ich wieder mit Freude begonnen, Holzschalen herzustellen. Diese Arbeiten bereiten mir große Freude – jedes Stück ist eine neue Entdeckung. Diese Schale habe ich aus dem Holz eines jungen Walnussbaums geschnitzt, der in unserem Garten stand. Leider musste er gefällt werden, weil er den Stromleitungen entlang der Straße im Weg war.
Wie so oft begann ich mit der Arbeit, ohne genau zu wissen, welche Form die Schale annehmen würde. Erst während des Schnitzens zeigte sich der Weg – das Holz führte mich. Mit der Zeit erinnerte mich die entstehende Form immer mehr an ein Motorboot, das über das Wasser gleitet: der Bug hebt sich aus den Wellen, während nur das Heck die Wasseroberfläche berührt.
Den Metallfuß der Schale fand ich auf einem Schrottplatz. Dieses gebogene Eisenstück passte perfekt zu meiner Vorstellung – es verstärkt den Eindruck, dass das Objekt nur leicht das "Wasser" berührt. So entstand ein Werk, das mehr ist als nur eine Schale: eine Bewegung, ein flüchtiger Moment, festgehalten in Holz und Eisen – ein Zusammenspiel von Natur und Wiederverwertung.