Upcycling in meinem Zuhause
Wo aus Not eine Philosophie wurde – und aus Dingen Geschichten
Mein ganzes Leben lang habe ich alles wiederverwendet, was ich nur konnte. Anfangs nicht, um den Planeten zu retten – sondern weil meine finanzielle Lage es erforderte. Doch mit der Zeit wurde Upcycling für mich mehr als eine Notlösung. Es wurde zu meiner Lebenseinstellung. Ich habe darin meinen eigenen Weg gefunden. Und heute würde ich diesen Weg für kein Geld der Welt mehr aufgeben.
Ich sammle keine Statussymbole mehr, und auch die Mode führt mich nicht mehr an der Nase herum. Wert zu schaffen aus dem, was andere wegwerfen – das ist meine Leidenschaft, meine Berufung, mein Bekenntnis.
Mein Zimmer – in jedem Stück ein Teil von mir
Dieser Raum ist kein Luxusobjekt und kein Designprojekt – er ist ein Ausdruck meiner selbst. Ein Ort, an dem jedes Objekt eine Geschichte erzählt. Nicht vom Konsum, sondern vom Neuanfang, vom Andersdenken und vom Vertrauen in das, was bleibt.
In diesem Raum habe ich jede Dekoration, jedes Regal, jeden Tisch und jedes Sofa selbst gebaut. Der Stahl, den ich verwendet habe, stammt zu etwa 80 % vom Schrottplatz.
- Mein Sofa und meine Sessel bestehen aus alten Sitzen eines Lancia Libra. Ich habe dafür in meiner Werkstatt einen stabilen Metallrahmen geschweißt, Armlehnen aus Holz gefertigt, und die Konstruktion so gebaut, dass sie mehrfach verstellbar ist. Sie sind unglaublich bequem – und ein echtes Unikat.
- Mein Schreibtisch besteht aus der alten Tischplatte eines Rauchertischs meiner Eltern. Ein weiterer Tisch hat eine Glasplatte, die ich auf einem Flohmarkt gefunden habe. Alle Stücke spiegeln meinen persönlichen Stil wider – und ich habe nur minimale Mengen an neuen Materialien verwendet.
Esszimmer
Im Esszimmer habe ich nur die Stühle neu gekauft – alles andere ist selbst gemacht. Die Theke und den Tisch habe ich selbst gebaut. Die Wanduhr war ursprünglich die Tischplatte eines alten Couchtischs. Für die Theke habe ich zwei alte Kleiderschränke verwendet, sie seitlich gelegt und mit einfachen weißen Möbelplatten verkleidet. Das große Wandbild habe ich selbst geschnitzt.
Kommode
Auf diesem Bild ist eine Kommode zu sehen, die ich aus einem alten Möbelstück neu gestaltet habe. Ich habe die Türen gestrichen, einen übergroßen Holzgriff angefertigt und die Front mit einer einfachen weißen Möbelplatte verkleidet. Das große Wandbild darüber habe ich ebenfalls selbst geschnitzt. Den kleinen Weihnachtsbaum auf der Kommode habe ich ebenfalls selbst gemacht.
Parabolantenne
Die Deckenlampe war früher eine Satellitenschüssel – heute strahlt sie nur noch Licht aus.
Kinderzimmer
Den Kindertisch habe ich auf dem Rahmen eines alten Esszimmertischs aufgebaut – die Beine wurden gekürzt. Die Tischplatte stammt von der Rückseite unseres alten Doppelbetts, die Schubladen von einem ausgedienten Nachttisch. Auch die Kommode war ein Fundstück, das ich in tadellosem Zustand vor dem Sperrmüll gerettet habe. Das Etagenbett und der kleine Tisch daneben wurden von mir entworfen und gebaut. Die Tischplatte meiner Tochter besteht aus einem halbfertigen Holzrelief, das ich ursprünglich als Kunstwerk geplant hatte. Die Schubladen stammen aus einem alten Schreibtisch.